19.10.12 18:15 Uhr Vereinsheim München
Wir schreiben das Jahr 2012: Die ganze Welt ist von physikalischen Gesetzen beherrscht. Die ganze Welt? Nein! Ein kleines Dorf nahe des pazifischen Ozeans hört nicht auf, Widerstand gegen Newtons Schwerkraft, Maxwells Wellen, Schrödingers Katzen und gegen all die anderen Unterdrücker wirklich freigeistiger Universen zu leisten.
Anders nämlich ist nicht zu erklären, dass dort in Hollywood ein Lichtstrahl im Vakuum nach einem Meter freiwillig umkehren und obendrein noch putzige Geräusche erzeugen darf, wenn er eine andere dieser amputierten elektromagnetischen Wellen kreuzt. Oder ein kilometergroßes Hollywood-Raumschiff allein durch ein leises Summen dem Gravitationspotential eines Planeten entkommt, anstatt den z.B. in Cape Canaveral üblichen infernalischen Lärm sowie eine apokalyptische Spritrechnung zu hinterlassen. Sogar Paralleluniversen, per Schrödinger eigentlich nur in dunklen Kisten verpackten Katzen gestattet, werden von Hollywood aus in 3D-Farbbild und Stereoton bereist.
Mit welcher Art von Zaubertrank können sich die Hollywoodianer solche Extravaganzen leisten? Und welche Konsequenzen hat das alles für Weltbild und Wahrnehmung dieser Menschen? Die Physik des Scheiterns schätzt sich glücklich, diese Fragen an einen ausgewiesenen Gastexperten richten zu können: Christian Bumeder – als „Bumillo“ fast selbst schon so etwas wie eine Hollywoodgröße – ist hinter den Kulissen auf dem allerbesten Wege, sich einen filmwissenschaftlichen Doktorhut aufzusetzen. Und wird folglich manches Leinwandwunder zu erklären wissen.