Folge 16 – Lärm und andere lästige Schwingungen

21.12.12 18:15 Uhr Vereinsheim München

„Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden.“

Wilhelm Busch bringt es auf den Punkt: Die Schwingung gehört zu den physikalischen Phänomenen mit dem größten bürgerlichen Konfliktpotential. Denn was schwingt macht Lärm – und der hat im Ruhe-und-Ordnungs-Kosmos nichts zu suchen, zumindest wenn er in Form von Kindern oder Kultur daherkommt und also nicht wie der Straßenverkehr oder der nächtliche Lufttransport dem wirtschaftlichen Aufschwung dient.

Die Ambivalenz der Schwingung und ihrer sozialen Dynamik soll in der „Physik des Scheiterns“ Gehör finden. Denn schließlich kann der Begriff „Resonanz“ ebenso für den Wohlklang eines Musikinstruments wie für den Kollaps einer größeren Bausubstanz stehen und die Amplitude sowohl Ekstase auslösen als auch den 22-Uhr-Zapfenstreich für alle Veranstaltungen des Vereinsheims.

Zur Unterstreichung, -blasung, -zupfung und -hupung aller Schwingungsphysik gastiert heuer das SCRAP-Wertstofforchester. Das sind zunächst einmal die Schwingungserzeuger Michi Marchner und Juri Lex. Und darüber hinaus mehrere Dutzend euphemistisch als „Musikinstrumente“ bezeichnete Eroberungen aus den Containern kommunaler Entsorgungseinrichtungen, die bei Konzerten regelmäßig gegen den Eifer der Raumpfleger verteidigt werden müssen. Wer schon immer einmal dem Elektro-Pizzicato eines Geige spielenden Pürierstabs oder dem Hochzeitsmarsch aus der Autohupe lauschen wollte: Hier ist die Gelegenheit.

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