18.10.13 18:15 Uhr Vereinsheim München
Was nützt die Erfindung ihrem Erfinder, wenn sie gleich nach Erfindung fremdgeht und ein ruchloser Nachbauer den resultierenden Ruhm und Reichtum einsackt? Hier soll das Patent höhere Gerechtigkeit schaffen: Im Gegenzug für eine nicht unerhebliche Geldzahlung bietet es dem Erfinder einen Rechtsanspruch, den Ruhm sowie den nach Abzug sämtlicher Gebühren evtl. verbleibenden Rest-Reichtum seiner Geistesblitzeinschläge ungeteilt genießen zu können.
Leider gibt trotz des inzwischen außerordentlich aufwändig betriebenen Patentwesens regelmäßig tragische Erfindungsschicksale, denen trotz Gebührenzahlung und Urkundenaushändigung angemessene Bezahlung und -wunderung versagt bleibt. Die Physik des Scheiterns will versuchen, der Weltbefriedungsmaschine, dem Flugpassagier-Betäubungsautomaten, der dynamitbetriebenen Maulwurfsfalle, dem Fliewa-Peng und weiteren Erfindungsjuwelen aus den abseitigen Winkeln des Patentarchivs doch noch zu gebührlicher Aufmerksamkeit zu verhelfen. Mit am Start ist zu diesem Zweck Hans-Jürgen Ziegler, als Patentprüfer tagtäglich auf Posten an der Speerspitze des monopolisierten Fortschritts.
