Folge 14 – Ordnung der Unordnung: Das Chaos in Theorie, Praxis und in der Kunst

21.09.12 18:15 Uhr Vereinsheim München

Was könnte im September, just am Vorabend des nach dem Folgemonat benannten Weltkongresses der Komatrinker passender sein, als eine Beschäftigung mit dem Chaos? Schließlich ist ja die Ordnung zentrale Triebkraft jeder Forscherseele. Die jeder schmerzhaft wahrgenommenen Unordnung zumindest noch eine gewisse übergeordnete Struktur aufzwingen möchte. Oder – wenn alles scheitert – zumindest den Trost des Beweises sucht, dass dieser Teil der Welt aufgrund höherer Gewalt (Quantenmechanik) ganz prinzipiell nicht geordnet werden kann. Und sich also mit unscharfen Atomen oder sogar mit Katzen, die gleichzeitig tot und lebendig sind eben abgefunden werden muss.

Wo aber die logisch geordnete Vernunft an ihre Grenzen stößt, ist erfahrungsgemäß die Kunst nicht weit, um das Erklärungsvakuum zu füllen. Gastreferent Marcus Berkmann, M.A. (London Institute) ist nicht nur aufgrund seiner geordneten Lebensverhältnisse (unbefristetes Angestelltenverhältnis) ein Ausnahmekünstler, sondern auch durch die Betrachtung von Ordnung (und deren Auflösung) in seinem künstlerischen Schaffen. Er wird geistliche und weltliche Ordnungsinstanzen des Kunstschaffens (z.B. Kirche, Obrigkeit, Galeristen) sowie die bewusste Ordnungsnegierung (Trash Art) beleuchten und auch Ansätze zur forcierten Neuordnung etablierter Kunstanordnungen (z.B. durch Raubüberfälle auf Museen) einer kritischen Würdigung unterziehen. Würdigen Sie das alles mit Ihrem Besuch.

Weitere Informationen: www.vereinsheim.net

Marcus Berkmann – Künstler Marcus Berkmann – Künstler