06.06.12 17:15 Uhr Café Dada (StuStaCulum) München
Nirgendwo liegen Ruhm und Untergang, Höhenflug und Absturz so nahe beieinander wie auf der Reise. Eine Erfahrung, die Ikarus mit seinem selbstgebauten Billigflieger ebenso machen musste wie später die Passagiere der Titanic in ihrem vermeindlich perfekt konstruierten Musikdampfer oder die Zeppelin-Reisenden im Flugphallus mit Restaurantbetrieb.
Hinter jeder gescheiterten Reise steckt aber darüber hinaus auch eine Geschichte und eine Motivation, sie anzutreten. Grade das Mittelmeer bietet hier eine jahrtausendelange Tradition mit Historien wie den Irrfahrten des Herrn Odysseus, dem Betriebsausflug der Argonauten oder der pubertären Spritztour des Phaeton. Und das Motivatiosspektrum reicht damals wie heute vom Fluchtinstinkt über Frauen bis hin zur gediegenen Langeweile.
Was liegt also zur erschöpfenden Behandlung solcher ewiger Themen näher, als einen Begnung von Physik und Altphilologie? Und welch ein Glücksfall, dazu als Gast Dr. Stefan Merkle begrüßen zu dürfen, der tagsüber als Dozent der LMU München vor allem diejenigen Studenten in Latein und Griechisch unterrichtet, die diesen Sprachen während ihrer gesamten Schulzeit konsequent aus dem Weg gegangen sind. Aus dieser scheiternsträchtigen Lage heraus hat er den „Preis für gute Lehre“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erobert. Außerdem empfehlen 98% der Besucher von MeinProf.de seine zumeist höchst unfreiwillig besuchten Lehrveranstaltungen weiter.
So prominent unterstützt wagt es die Physik des Scheiterns, sogar auf das StuStaCulum, Münchens kultureskem (und riesengroßem) Studentenfest, eine Vorlesung zu veranstalten. Ob die Partygänger das zu würdigen wissen? Nähere Informationen zur Veranstaltung auf der StuStaCulum-Homepage.